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Le Pen: Infestation de rats à Paris
Le Pen
Rattenplage in Paris ...
... und vier weitere Gründe für die Stärke Marine Le Pens, die meist übersehen werden.
Von Elisabeth Raether
23. März 2017
Im Mai entscheiden die Franzosen, ob es Europa noch geben wird. Sie machen es spannend. Um die Ungewissheit zu ertragen, kann man sich auf die guten Umfragewerte des linksliberalen Emmanuel Macron berufen. Man kann beide Augen fest zumachen und erst wieder öffnen, wenn alles vorbei ist. Man kann sich auch fragen: Wie konnte dieses schöne Land sich dem Abgrund so weit nähern, in den es sich selbst und seine Nachbarn zu stürzen droht?
Grund Nummer 1: Charles de Gaulle
François Fillon wirkt wie eine Figur aus einem Chabrol-Film, die sich immer tiefer verstrickt: Eben noch angesehener Notar, jetzt verscharrt er eine Leiche im Garten. So stand Fillon am Sonntag am Trocadero und hetzte das Volk gegen Justiz, Presse und Parlamentarier auf. Ungeheuerlich wirkt das nur auf den ersten Blick. Denn so ungefähr wird es sich Charles de Gaulle vorgestellt haben, als er die Verfassung ersann: Der Präsident regiert das Volk, die anderen sehen zu. Wenn alle politischen Akteure einen in zwei Weltkriegen gestählten Charakter wie de Gaulle hätten, wäre es vielleicht gut gegangen. Doch wer hält heute noch so viel Macht aus?
Die Befugnisanhäufung des französischen Präsidenten ist beispiellos. Sie hat paradoxerweise dazu geführt, dass er praktisch nichts mehr durchsetzen kann. Der jeweilige politische Gegner wartet, bis er wieder dran ist. Kompromisse braucht niemand. Die ökonomischen Probleme sind Zeichen dafür, dass es keinen Konsens gibt und ihn auch niemand sucht. Wieso auch? An den politischen Rändern spielt die Musik. Le Pens Radikalität tarnt sich mit der Radikalität ihrer Mitbewerber. Der Linke Jean-Luc Mélenchon will die 32-Stunden-Woche, Rente ab 60 und höhere Beamtengehälter. Wer bietet mehr?
Frankreich-Wahl - Von "Frexit" bis Grundeinkommen Durch zahlreiche Skandale treten Inhalte im französischen Wahlkampf in den Hintergrund. Ein Überblick, wofür die fünf aussichtsreichsten Kandidaten eintreten. © Foto: Jeff J Mitchell/Getty Images
Grund Nummer 2: Paris
In den Vierteln um die Hauptstadt herum wohnen Leute, die noch nie in Paris waren. Im Dokumentarfilm Swagger über die verarmten Vorstädte sagt eine Schülerin über die Pariser: "Ich habe noch nie einen von ihnen gesehen, aber ich stelle sie mir ganz normal vor." Nun, ganz normal sind sie nicht. Schmale Bürgersteige, stinkende Wasserrohre, Fruchtfliegen- und Rattenplage, Luftverschmutzung – noch der Großzügigste kommt hier bald auf den Gedanken, dass der Platz nicht für alle reicht. Privilegien gilt es zu verteidigen. An winzigen Bistrotischen sitzen gedrängt diejenigen, die sich aus sicherem Abstand beäugen sollten: CEOs, Journalisten, Verleger, Politiker, Richter. Sie haben alle zusammen studiert, ihre Töchter spielen im selben unbezahlbaren Tennisclub. Ein Model nimmt der Tochter eines Journalisten den Mann weg, bevor sie den Präsidenten heiratet.
Grund Nummer 3: Algerien
Macron sagte neulich bei einem Besuch in Algier: Der Kolonialismus war ein Verbrechen, für das die Franzosen sich entschuldigen sollten. Was sich für Deutsche naheliegend anhören mag, war in Frankreich eine Provokation. Die Entrüstung war so groß, dass es schließlich Macron war, der sich bei den Franzosen entschuldigte. Für viele ist der Kolonialismus ein gut gemeintes Projekt, das leider gescheitert ist: eine schmerzhafte Geschichte für beide Seiten, bei der nicht feststeht, wer Täter und wer Opfer ist. An dieser Fiktion konnte man festhalten, solange die in Frankreich lebenden Muslime mitspielten. Die dritte Generation Einwanderer tut es nicht mehr. Der islamistische Terror, der Europa seit zwei Jahren plagt, ist bei genauem Hinsehen vor allem ein Kampf von Franzosen mit nordafrikanischen Großvätern gegen andere Franzosen. Die jüngsten, teils gewaltsamen Demos gegen Polizeiwillkür kommentiert der algerischstämmige Rapper Fianso so: "Es tut mir ja leid, dass die Leute sich gestört fühlen, aber die Zeit ist vorbei, als wir uns entschuldigt haben, dass wir überhaupt existieren." Die Bedrohung wächst. 28 Prozent der Muslime lehnen die Werte der Republik ab. Marine Le Pen reicht den Franzosen ihre starke Hand.
Grund Nummer 4: Wir, also die Deutschen
Le Pen hat es so lange behauptet, bis viele ihr glaubten: Der Euro sei eine Erfindung der Deutschen, um den Franzosen zu schaden. Das stimmt natürlich so nicht. Aber etwas Wahres ist daran. Die gemeinsame Währung bringt uns beim Handel Vorteile: Der Wechselkurs des Euro zu anderen Währungen ist niedriger, als es der einer deutschen Währung allein wäre. Weniger wettbewerbsfähige Länder wie eben Frankreich drücken den Wert. Deutsche Produkte sind im Ausland günstiger, als sie es ohne Euro wären. Für
zeit.de
Rattenplage in Paris ...
... und vier weitere Gründe für die Stärke Marine Le Pens, die meist übersehen werden.
Von Elisabeth Raether
23. März 2017
Im Mai entscheiden die Franzosen, ob es Europa noch geben wird. Sie machen es spannend. Um die Ungewissheit zu ertragen, kann man sich auf die guten Umfragewerte des linksliberalen Emmanuel Macron berufen. Man kann beide Augen fest zumachen und erst wieder öffnen, wenn alles vorbei ist. Man kann sich auch fragen: Wie konnte dieses schöne Land sich dem Abgrund so weit nähern, in den es sich selbst und seine Nachbarn zu stürzen droht?
Grund Nummer 1: Charles de Gaulle
François Fillon wirkt wie eine Figur aus einem Chabrol-Film, die sich immer tiefer verstrickt: Eben noch angesehener Notar, jetzt verscharrt er eine Leiche im Garten. So stand Fillon am Sonntag am Trocadero und hetzte das Volk gegen Justiz, Presse und Parlamentarier auf. Ungeheuerlich wirkt das nur auf den ersten Blick. Denn so ungefähr wird es sich Charles de Gaulle vorgestellt haben, als er die Verfassung ersann: Der Präsident regiert das Volk, die anderen sehen zu. Wenn alle politischen Akteure einen in zwei Weltkriegen gestählten Charakter wie de Gaulle hätten, wäre es vielleicht gut gegangen. Doch wer hält heute noch so viel Macht aus?
Die Befugnisanhäufung des französischen Präsidenten ist beispiellos. Sie hat paradoxerweise dazu geführt, dass er praktisch nichts mehr durchsetzen kann. Der jeweilige politische Gegner wartet, bis er wieder dran ist. Kompromisse braucht niemand. Die ökonomischen Probleme sind Zeichen dafür, dass es keinen Konsens gibt und ihn auch niemand sucht. Wieso auch? An den politischen Rändern spielt die Musik. Le Pens Radikalität tarnt sich mit der Radikalität ihrer Mitbewerber. Der Linke Jean-Luc Mélenchon will die 32-Stunden-Woche, Rente ab 60 und höhere Beamtengehälter. Wer bietet mehr?
Frankreich-Wahl - Von "Frexit" bis Grundeinkommen Durch zahlreiche Skandale treten Inhalte im französischen Wahlkampf in den Hintergrund. Ein Überblick, wofür die fünf aussichtsreichsten Kandidaten eintreten. © Foto: Jeff J Mitchell/Getty Images
Grund Nummer 2: Paris
In den Vierteln um die Hauptstadt herum wohnen Leute, die noch nie in Paris waren. Im Dokumentarfilm Swagger über die verarmten Vorstädte sagt eine Schülerin über die Pariser: "Ich habe noch nie einen von ihnen gesehen, aber ich stelle sie mir ganz normal vor." Nun, ganz normal sind sie nicht. Schmale Bürgersteige, stinkende Wasserrohre, Fruchtfliegen- und Rattenplage, Luftverschmutzung – noch der Großzügigste kommt hier bald auf den Gedanken, dass der Platz nicht für alle reicht. Privilegien gilt es zu verteidigen. An winzigen Bistrotischen sitzen gedrängt diejenigen, die sich aus sicherem Abstand beäugen sollten: CEOs, Journalisten, Verleger, Politiker, Richter. Sie haben alle zusammen studiert, ihre Töchter spielen im selben unbezahlbaren Tennisclub. Ein Model nimmt der Tochter eines Journalisten den Mann weg, bevor sie den Präsidenten heiratet.
Grund Nummer 3: Algerien
Macron sagte neulich bei einem Besuch in Algier: Der Kolonialismus war ein Verbrechen, für das die Franzosen sich entschuldigen sollten. Was sich für Deutsche naheliegend anhören mag, war in Frankreich eine Provokation. Die Entrüstung war so groß, dass es schließlich Macron war, der sich bei den Franzosen entschuldigte. Für viele ist der Kolonialismus ein gut gemeintes Projekt, das leider gescheitert ist: eine schmerzhafte Geschichte für beide Seiten, bei der nicht feststeht, wer Täter und wer Opfer ist. An dieser Fiktion konnte man festhalten, solange die in Frankreich lebenden Muslime mitspielten. Die dritte Generation Einwanderer tut es nicht mehr. Der islamistische Terror, der Europa seit zwei Jahren plagt, ist bei genauem Hinsehen vor allem ein Kampf von Franzosen mit nordafrikanischen Großvätern gegen andere Franzosen. Die jüngsten, teils gewaltsamen Demos gegen Polizeiwillkür kommentiert der algerischstämmige Rapper Fianso so: "Es tut mir ja leid, dass die Leute sich gestört fühlen, aber die Zeit ist vorbei, als wir uns entschuldigt haben, dass wir überhaupt existieren." Die Bedrohung wächst. 28 Prozent der Muslime lehnen die Werte der Republik ab. Marine Le Pen reicht den Franzosen ihre starke Hand.
Grund Nummer 4: Wir, also die Deutschen
Le Pen hat es so lange behauptet, bis viele ihr glaubten: Der Euro sei eine Erfindung der Deutschen, um den Franzosen zu schaden. Das stimmt natürlich so nicht. Aber etwas Wahres ist daran. Die gemeinsame Währung bringt uns beim Handel Vorteile: Der Wechselkurs des Euro zu anderen Währungen ist niedriger, als es der einer deutschen Währung allein wäre. Weniger wettbewerbsfähige Länder wie eben Frankreich drücken den Wert. Deutsche Produkte sind im Ausland günstiger, als sie es ohne Euro wären. Für
zeit.de
Le Pen
Infestation de rats à Paris ...
... et quatre autres raisons de la force de Marine Le Pen, qui sont généralement négligés.
En mai, les français décideront s'il y aura encore l'Europe. Ils le font avec suspense. Pour supporter l'incertitude, on peut se consoler par les sondages qui donnent Emmanuel Macron de gauche-liberal gagnant...
On peut aussi se demander: Comment ce beau pays pourrait approcher l'abîme jusqu'au point d'être menacer de chute et en menaçant de renverser avec lui ses voisins?
Raison numéro un: Charles de Gaulle
Fillon était dimanche au Trocadéro et excitait le peuple à la haine contre la justice, la presse et les parlementaires. Des actes qui apparaissent à première vue monstrueux. Mais c'est à peu près comme ca que l'imaginait, Charles de Gaulle quand il a conçu la Constitution: Le Président dirige le peuple et les autres le regarde en spectateurs. Si tous les acteurs politiques ont un caractère endurci dans deux guerres mondiales comme de Gaulle, peut être que ca aurait pu marcher. Mais qui peut encore aujourd'hui résister à tant de pouvoir?
L'accumulation de pouvoir du président français est sans commune mesure. Ce qui a conduit paradoxalement à l'inertie. L'adversaires politique respective attend jusqu'à ce qu'il soit à nouveau son tour. personne n'a besoin de Compromis. Les problèmes économiques sont un signe qu'il n'y a pas de consensus et personne ne le cherche. Pourquoi devraient-ils? La musique politique se joue chez les extrêmes . Le radicalisme de Le Pen se déguise avec la radicalité de ses concurrents. Le gauchiste Jean-Luc Mélenchon veut la semaine de travail de 32 heures, la retraite à 60 ans et les salaires des fonctionnaires encre plus haut. Qui propose plus?
Raison numéro deux: Paris
Dans les quartiers à proximité de la capitale habitent des gens qui n'ont jamais été à Paris. Dans le film documentaire Swagger sur les banlieues pauvres, une éleve dit sur les parisiens: « Je n'ai jamais vu l'un d'eux, mais j'imagine qu'ils sont tout à fait normal. » Eh bien, ils ne sont pas tout à fait normal. Trottoirs étroits, les conduites d'eau malodorantes, Les mouches nuisibles des fruits et infestation de rats, la pollution atmosphérique - même le plus généreux va lui venir ici bientôt à l'idée que le lieu ne suffit pas pour tout le monde. Les privilèges doivent être défendus. Assis tassé à des tables minuscules de bistrot ceux qui devraient lorgner à distance: directeurs généraux, des journalistes, des éditeurs, des politiciens, des juges. Ils ont tous étudié ensemble, leurs filles jouent dans les mêmes clubs de tennis à`des coûts prohibitif. Une mannequin prend à la fille d'un journaliste son homme avant qu'elle se marie avec le président.
Raison n ° 3: L'Algérie
Macron a récemment dit lors d'une visite à Alger: Le colonialisme était un crime pour lequel les Français devrait présenter des excuses. Ce qui peut paraître évident pour l'Allemagne, était une provocation en France. L'indignation était si grande qu'enfin c'est Macron, qui a présenté ses excuses aux Français. Pour beaucoup le colonialisme était un projet bien intentionné, mais qui a malheureusement échoué: Une histoire douloureuse pour les deux parties, dans laquelle il est pas établi qui est la victime et qui est d'acteur. On pouvait se tenir à cette fiction, tant que les musulmans vivant en France ont joués le jeu. Les immigrants de la troisième génération, ne le font plus. le terrorisme islamiste qui sévit en Europe depuis deux ans, à y regarder de prés est avant tout une bataille de français avec grands-pères d'Afrique du Nord contre d'autres Français. Les plus récentes, parfois violentes manifestations contre la brutalité policière, le rappeur d'origine algérienne Fianso les commentes comme suite: « Je suis désolé que les gens se sentent perturbés, mais le temps est passé, où nous nous sommes excusés que nous existons. » La menace est de plus en plus grande. 28 pour cent des musulmans rejettent les valeurs de la République. Marine Le Pen en profite pour présenter aux Français sa main forte.
Raison numéro 4: Nous, les Allemands
Le Pen l'a si longtemps prétendu jusqu'à ce que beaucoup l'ont cru: L'Euro était une invention des Allemands afin de nuire aux français. Naturellement Ce n'est pas vrai. Mais la monnaie unique nous apporte des avantages commerciaux: le taux de change de l'Euro avec d'autres monnaies est inférieure à ce qu'elle serait une monnaie allemande (D-Mark). Les pays les moins compétitifs comme la France rend l'Euro faible. Les produits allemands sont moins chers à l'étranger que ce qu'ils seraient sans l'euro. Pour l'économique française, cependant, l'euro est surévalué en raison de l'influence de la forte économie allemande. Mais l'idée allemande du continent qui vit à nos frais tient. Les Français ne boivent t'ils pas du vins déja pendent le déjeuner, comme les Grecs? C'est vrai. Mais de toute façon, ils réalisent ce que nous disons d'eux et pourquoi tenir à une Union difficile même si l'autre ne montre pas non plus beaucoup d'intérêt?
Raison n ° 5: Marine Le Pen elle-même
Comment peut-elle être si confiante, alors que l'AFD trébuche sans cesse sur ses propres contradictions? Le Pen a accès à une théorie vivante de l'extréme droite. La Nouvelle Droite a travaillé pendant 50 ans sans géne ni inhibition la question: Comment le nationalisme peut à nouveau être mis intellectuellement à jour ? À leur mentor Alain de Benoist, se référent le conseiller à la sécurité de Trump Stephen Bannon et le nationaliste russe Alexander Dougin. Le racisme biologique et l'antisémitisme n'intéressent pas de Benoist. Lui, il s'interessait à la culture, l'identité, la migration, bien avant que la politique de la France ne sera complètement orienté vers et autour de ces thèmes. Ce qui reste est l'idée que la vie ensemble est une lutte . Il y a le fort et le faible, et à la fin c'est toujours la - ou - le plus fort qui gagne.
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